Ein Projekt des Weser-Kuriers mit Bremer Grundschulen

 Nachdem wir uns entschlossen hatten an diesem Projekt teilzunehmen, bekamen alle Kinder täglich den Weser-Kurier in die Schule geschickt. Das Projekt dauerte von Sepember bis Mitte Februar!

Wir näherten uns langsam dem Lesen und dem Aufbau der Zeitung an. Nach anfänglichen Schwierigkeiten - allein das Aufschlagen und wieder Zusammenlegen!! - befassten wir uns mit den unterschiedlichsten Themen. Einge Kinder untersuchten täglich das Wetter und zeichneten Wetterdiagramme. Andere untersuchten den Sportteil auf Nachrichten von Werder Bremen. Ein Großteil der Schüler machte sich auf die Suche nach Tierfotos und Berichten. Zwei Schüler zählten  14 Tage lang täglich alle Fotos und kamen im Laufe der Projektzeit auf über 500 Fotos.

Im Rahmen des Projekts besuchten wir die Backstube von Bäckemeister Thräm in Osterholz- Tenever. Morgens um 7.30 Uhr mussten wir schon da sein, was eine große Herausforderung für die Kinder und auch deren Eltern war. Diesen Besuch bereiteten wir gründlich vor und hinterher schrieben die Schüler verschiedene Artikel. Diese wurden mit den Arbeiten anderer Grundschulen aus dem Einzugsbereich des Weser-Kuriers ab Februrar 2008 in Sonderbeilagen veröffentlicht.

 

Lesen Sie die von den Kindern geschriebenen Artikel, die so auch veröffentlicht wurden.

 

Maschinen in der Backstube

 

Pias erste Frage an den Bäckermeister lautet: „Wie viele Maschinen hast du in deiner Backstube?“ Bäckermeister Thräm muss überlegen. „Ohne die Backöfen habe ich 12 große Maschinen. Große Knetmaschine und Abwieger und noch manch andere.“ Viele Brotteige werden aber auch noch mit der Hand weiter verarbeitet. Wenn eine Brotsorte oder eine Brötchensorte fertig ist, dann kommen sie in einen der 3 Backöfen. In den Öfen befinden sich viele Backbleche übereinander. Insgesamt hat der Bäckermeister Thräm in seinen Öfen eine Backfläche von 34m2. „Das ist so viel wie die Hälfte von unserem Klassenraum,“ staunen Fynn und Oskar.

 
Fynn Mühlisch, Juri Hornemann, Oskar Labuhn und Pia Lodde

 

 

 

Arbeiten nachts, wenn es dunkel ist 

Eine unserer wichtigsten Fragen stellt Nele gleich dem Bäckermeister: “Wann stehst du morgens auf?“ Die Antwort überrascht alle, denn beim Bäckermeister klingelt schon um 2.30 Uhr der Wecker. Das ist sehr früh. Damit er auch fit ist, geht Bäckermeister Thräm oft abends schon um 21.00 Uhr ins Bett. Die Arbeit in der Backstube beginnt nachts noch früher. Um 2.00 Uhr fangen die anderen schon an. Celina überlegt: „Dann müssen die Mitarbeiter ja noch früher aufstehen als du!“ Die Arbeit für Lehrlinge, Gesellen und alle anderen in der Backstube endet dann morgens zwischen 10.00 und 11.00 Uhr. Die Bäckereigeschäfte zum Verkauf der Brötchen, Brote und Kuchen öffnen morgens um 6.00 Uhr. Die Verkäuferinnen müssen vorher schon im Geschäft sein, um alles aufzubauen. 

Celina Rynkiewicz, Nele Philippsen und  Nina Clausen

Das Geheimnis der leckeren Brötchen 

Für einen Sauerteig braucht der Bäckermeister Roggenmehl und Wasser. Michel fragt: „ Und was passiert dann?“ Bäckermeister Thräm antwortet: „Wenn der Teig dann lange stehen bleibt, wird er sauer.“ Die Kinder staunen. Oft wird der Teig noch mit der Hand verarbeitet. Nur manchmal kommt er aus der großen Knetmaschine. Viele Rezepte gibt es schon lange, erklärt Bäckermeister Frank Thräm. Sie stehen oft in Büchern. Manche denkt er sich aber auch selber aus. Bäckermeister Frank Thräm kommt aus Saarbrücken und von dort hat er auch ein paar „Geheimrezepte“ mitgebracht, die kein anderer in Bremen kennt. „Deshalb schmecken deine Brötchen so gut!“, meint eine Schülerin. In der Backstube werden jeden Tag ungefähr 1000kg Mehl und 350 Eier verbraucht. Auch Vollkornschrot für die vielen Körnerbrötchen ist ganz wichtig. Michel fragt noch einmal: „Wie viele Brötchen passen auf ein Blech?“ Bäckermeister Thräm überlegt kurz: „Das ist unterschiedlich, so zwischen 16 bis 30 Brötchen.“ Die Kinder sind sehr zufrieden mit den Antworten. 

Hanna Färber, Luca Degering, und Michel Brockhausen

 So viele Brötchen! 

In der Backstube werden 24 verschiedene Brötchensorten gebacken. Ungefähr 7.000 Brötchen pro Tag kommen in die Geschäfte. „Uih, ist das viel!“, staunen Sara, Nicolas und Timo. „Welche Brötchen werden denn am meisten gebacken und verkauft?“, fragt Freya. Frank Thräm, der Chef und Bäckermeister, antwortet: „Wir backen am meisten Körnerbrötchen.“ Die Brötchen kosten 30ct bis 55 ct, allerdings sind die Süßen etwas teurer, weil da viel Butter dabei ist. Außerdem werden noch 15 verschieden Brotsorten  gebacken. Auch Kuchen gibt es beim Bäckermeister Thräm. Er backt zum Beispiel 60 Bleche Butterkuchen in der Woche. Sein Apfel-Kirschkuchen ist auch sehr lecker. Aber er backt keine Torten. „Das überlasse ich lieber den Konditoren.“ 

Freya Lahmann, Nicolas Lanz, Sara Brezina und Timo Bunjes

Die Mitarbeiter beim Bäckermeister Thräm

In der Backstube hier in Tenever arbeiten 8 Mitarbeiter für die Firma. Und davon sind einige Gesellen, Lehrlinge, aber auch Meister. Außer der Backstube hat Bäckermeister Thräm noch 5 Verkaufsgeschäfte. Und für diese Geschäfte arbeiten insgesamt 25 Verkäuferinnen. Aber es gibt keinen Verkäufer. „Was verdient denn eine Verkäuferin?", will Hannah wissen. „11 € in der Stunde", antwortet Frank Thräm. „Dafür müssen sie einige auch morgens schon um 5.00 Uhr im Geschäft sein." „Oh, das ist aber früh!", findet Nick. Timothy hat zum Schluss auch noch eine Frage. „Die Mitarbeiter in der Backstube, was verdienen denn die?" „Das ist unterschiedlich. Ein Meister verdient so 2.200€ im Monat. Da ist alles drin. Auch die Nachtarbeit. Ein Lehrling verdient im 1.Jahr 380€, im 2.Jahr 450€ und im 3.Jahr 560€.", erklärt der Bäckermeister geduldig. Alle Fragen sind beantwortet und die Schüler sind zufrieden. 

von Hannah Vagts, Nick Zimmermann und Timothy Struthoff